VIELEN DANK, DASS SIE SICH ZEIT FÜR UNS NEHMEN. WIR WOLLEN MIT IHNEN ÜBER RESILIENTE INFRASTRUKTUREN SPRECHEN. DESHALB GLEICH DIE ERSTE FRAGE: WIE BEWERTEN SIE DEN AKTUELLEN ZUSTAND DER URBANEN RESILIENZ GEGEN DEN KLIMAWANDEL AN DER OSTKÜSTE, INSBESONDERE IN STÄDTEN WIE NEW YORK?
In New York City beispielsweise sind Hurrikane eine erhebliche Bedrohung. Hurrikan Sandy hat 2012 gezeigt, was passiert, wenn an der East Coast mehr als 500.000 Kilometer Küste ohne jeglichen Schutz sind. Dieses Ereignis hat nicht nur akademische Diskussionen über Umweltgefahren in die Realität übersetzt, sondern auch viele Mittel für den Wiederaufbau und die Stärkung der Resilienz freigesetzt. Heute investiert die Stadt beträchtliche Summen in Entwässerungsnetze, Sicherung der Infrastruktur und Maßnahmen zur Hitzeminderung.“
WAS SIND FÜR SIE DIE DRINGENDSTEN KLIMATISCHEN HERAUSFORDERUNGEN, DENEN SICH STÄDTE WIE NEW YORK HEUTE STELLEN MÜSSEN?
„Ganz eindeutig der Anstieg des Meeresspiegels, Küstenstürme und Hitzewellen. Diese kommen zusätzlich zu den üblichen städtischen Problemen. Unsere Infrastruktur ist aktuell oft noch für eine Welt gebaut, die so nicht mehr existiert. Es ist wichtig, die Infrastruktur den klimatischen Veränderungen anzupassen und mit innovativen Projekten, wie zum Beispiel der Canadian-Hydro Power Transmission Line, darauf zu reagieren. Diese liefert auf einer Länge von 547 Kilometern unterirdisch Strom von Quebec, Kanada, nach Queens, New York City und steigert so die Resilienz der Infrastruktur vor extremen Wetterereignissen.“
UNTER BÜRGERMEISTER MICHAEL BLOOMBERG WAREN SIE DER ERSTE RESILIENCE DIRECTOR IN DER GESCHICHTE NEW YORKS, UNTER SEINEM NACHFOLGER BILL DE BLASIO HABEN SIE ALS CHIEF CLIMATE POLICY ADVISOR DIE HALBE STADT AUF LINKS GEDREHT MIT DEM ZIEL, IHRE INFRASTRUKTUR RESILIENT ZU MACHEN. KÖNNEN SIE EINIGE EINBLICKE IN ERFOLGREICHE KLIMAPROJEKTE ODER INITIATIVEN AUS IHRER AMTSZEIT GEBEN?
„Nach Hurrikan Sandy entstanden wichtige Küstenschutzprojekte, um beispielsweise 100.000 Menschen zu schützen, die in einkommensschwachen Wohngebieten leben. Eine Maßnahme war das Anheben und die Neugestaltung von Parks für den Hochwasserschutz und als Nebeneffekt für mehr Lebensqualität. 2019 brachte der New Yorker Stadtrat im Zuge des Climate Mobilization Acts das „Local Law 97“ auf die Straße. Es schreibt vor, dass Gebäude über 25.000 Quadratmeter Größe ihre Emissionen bis 2030 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent reduzieren müssen. Dadurch ist das Leben in New York City deutlich klimaeffizienter geworden, die Pro-Kopf-Emissionen betragen in NYC nur ein Dirttel des amerikanischen Durchschnitts. Insgesamt hat New York zum Schutz seiner Bürger bis heute schon 20 Milliarden Dollar investiert."
Wie das Gespräch mit Daniel Zarrilli weiterging, können Sie exklusiv in unserem Magzin "All Dimensions" nachlesen.