
Südkorea betritt mit dem GTX-Netz „Great Train Express“ ein völlig neues Terrain: Die Bauarbeiten für eine U-Bahn-Linie, die Züge mit bis zu 180 km/h transportieren wird, sind derzeit in vollem Gange. Das GTX-Netz, das eine Strecke von 237 Kilometer umfassen wird, soll die schnellste U-Bahn-Linie der Welt werden und eine bedeutende Lösung für die Verkehrsproblematik in Seoul darstellen. Mit dem Ziel, Pendelzeiten zwischen der Metropole und ihren Satellitenstädten drastisch zu verkürzen, könnte das Projekt als Modell für andere Megastädte weltweit dienen.
In Seoul verlaufen die meisten U-Bahn-Linien etwa 20 Meter unter der Erde, während die Abwasserkanäle zwischen 1 und 17 Metern unter der Oberfläche liegen. Das GTX-Netz verfolgt jedoch einen innovativen Ansatz: Es verläuft 50 Meter unter der Erdoberfläche, wodurch Konflikte mit bestehenden Infrastrukturen vermieden werden. Am Ende wird das System drei Linien – A, B und C – umfassen, die Seoul auf verschiedenen Achsen durchqueren.
Für die Line A liefert Herrenknecht zwei speziell konfigurierte Tunnelbohrmaschinen. In der belebten Innenstadt von Seoul, an der Seoul Station, wo sich ein prachtvolles Kolonialbauwerk mit einem modernen Glas-Stahl-KTX-Gebäude vereint, kommt eine Gripper-TBM zum Einsatz.
Für die Gebirgsschichten mit Sand, Erde und weichem Gestein, wie sie in der Umgebung des Han-Flusses vorkommen, wird ein Mixschild eingesetzt. Diese Maschinen bieten maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichen geologischen Bedingungen und gewährleisten, dass der Tunnelbau effizient und sicher voranschreitet.
Beide Maschinen erreichen ihren erfolgreichen Durchbruch im August 2023 bzw. März 2024.