New Water Supply Projekt
Norwegen, Oslo
2023 – heute

Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Da macht auch die norwegische Hauptstadt Oslo keine Ausnahme. Allerdings verfügt die Stadt über nur eine Haupttrinkwasserquelle.

90 Prozent der Bevölkerung der Kommune Oslos versorgt aktuell der See Maridalsvannet mit Trinkwasser. Sollte es bei dieser einzigen Quelle zu Beeinträchtigungen kommen, würde dies die Versorgung der Stadt und ihrer wachsenden Bevölkerung gefährden. Eine zweite Versorgungsquelle soll das verhindern: Zur Sicherung der Wasserversorgung tätigt die Stadt Oslo mit dem Projekt New Water Supply die bisher größte Investition. Das Projekt besteht aus einem Rohwassertunnel, mehreren Stollen und Kavernen für die Wasseraufbereitungsanlage und einem Reinwasser-tunnel. Der Rohwassertunnel und der Reinwasser-tunnel, insgesamt fast 30 Kilometer, werden mit drei Herrenknecht-Doppelschilden aufgefahren.

Oslo Municipality hat das Unternehmen Skanska Norge AS (Rohwassertunnel) sowie das Joint Venture AF Ghella ANS (Frischwassertunnel) beauftragt. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt liegt vor allem in der harten norwegischen Geologie.

Auf der Strecke zwischen Holsfjorden und Huseby fahren für das Bauunternehmen Skanska Norge AS zwei Doppelschilde den 19 Kilometer langen Tunnel aufeinander zu. Eine der Maschinen startet im Westen am See Holsfjorden, die andere von Osten in Huseby in Oslo. Im Stadtgebiet Oslos erstellt das Joint Venture AF Ghella mit einem Herrenknecht-Doppelschild den 11 Kilometer langen Frischwasser-tunnel von der neuen Wasseraufbereitungsanlage in Huseby bis in das Stadtzentrum von Oslo.

Beide Projekte haben lange Vortriebsstrecken mit einer begrenzten Anzahl möglicher Zugangspunkte von der Oberfläche aus. Die Nähe zu den geschützten Natur- und Erholungsgebieten am See Holsfjorden sowie die hohe Bebauungsdichte der Stadt Oslo erlauben nur eine geringe Zahl an Zugangsstollen. Der minimale Eingriff in die Umwelt sowie die hohe Arbeitssicherheit durch den während des Vortriebs erfolgenden Tübbingausbau gepaart mit einer guten Performance überzeugten die bauausführenden Unternehmen vom Einsatz maschineller Tunnelvortriebstechnik.

In Skandinavien trifft sehr harter Felsen auf wenig Mutterboden, was bei Tunnelvortrieben zu einem Abzug des Grundwassers in den Tunnel führen kann. Eine Entwässerung des Bodens droht. Aus diesem Grund gibt es strenge Regularien, die regelmäßige Injektionsbohrungen im Felsen vorschreiben. Um diese zu erfüllen, wurden alle drei Doppelschild-TBM mit Injektionsbohrgeräten ausgerüstet. Was bei einem Doppelschild mit einem Durchmesser von 7,02 Metern eine lösbare Herausforderung darstellt, sah bei den Maschinen mit einem Durchmesser von 5,15 Metern schon ganz anders aus.

In engem Austausch mit dem Kunden fanden die Herrenknecht-Ingenieure eine Lösung: Zwischen Frontschild und Gripperschild wurde ein zusätzlicher Bohrschild gesetzt, der die Injektionsbohrgeräte integriert. Sie injizieren Zement in den Felsen, um ein Abfließen des Grundwassers zu verhindern. Das Ergebnis dieser Entwicklung: Performance und Sicherheit gehen Hand in Hand.

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Datenblatt

Land, Ort

Norwegen, Oslo

Jahr

2023 – heute

Anwendung

Wasser

Geologie

Schiefer, nicht spezifizierte Sedimentgesteine, Kalkstein und Schiefer, Gabbro, Glimmer-Gneis, Gneis Monzodiorit, Hornfels

Vortriebslänge

29.900 m

Maschinendaten

2x Doppelschild-TBM
Durchmesser 5.150 mm
Ausbauverfahren: Tübbingausbau
Antriebsleistung 2.450 kW
Drehmoment: 3.980 kNm

1x Doppelschild-TBM
Durchmesser 7.020 mm
Ausbauverfahren: Tübbingausbau
Antriebsleistung 3.500 kW
Drehmoment: 9.330 kNm

Ihre Ansprechpartner Kontaktieren Sie uns

Steffen Dubé President and General Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA Inc.
Gerhard Goisser Commercial Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA, Inc.