In Rotterdam wird erstmals in der Geschichte des Landes ein Eisenbahntunnel maschinell gebohrt. Die Baustelle für den 3.670 Meter langen Botlekspoortunnel (zwei einspurige Röhren) in Rotterdam befindet sich im Zentrum petrochemischer Industrie. Unter der Erde verlaufen Hunderte von Kabeln und Leitungen, deren Unversehrtheit für Mensch und Wirtschaft in der florierenden Hafenstadt eine existenzielle Bedeutung hat. Der Botlekspoortunnel ist ein wichtiges Teilstück der „Betuweroute“. Sie bietet auf über 160 km in dem Güterverkehr auf der Schiene eine schnelle und moderne Ost-West-Trasse ins Hinterland.
Hierfür kommt ein Erddruckschild mit einem Durchmesser von 9.755 mm zum Einsatz. Der Startschacht muss zwischen einer parallel verlaufenden Eisenbahnlinie und Schnellstraße eingerichtet werden. Der Zugverkehr darf nicht behindert werden. Das hatte zur Folge, dass das 110 Tonnen schwere Schneidrad am Stück angeliefert und an den Schild montiert werden muss.
Der von Herrenknecht gelieferte und speziell modifizierte EPB-Schild stellt eine überzeugende Lösung für die vorgefundene Geologie dar: Sand mit Torf und Lehmschichten sowie Grundwasserdruck von bis zu 3,8 Bar. Erstmals wird in derartiger Geologie ein EPB-Schild anstelle eines Mixschildes eingesetzt. Die Maschinenkonzeption mit Dickstoffpumpe und Slurryfierbox überzeugt mit guten Vortriebswerten.