Die Schweiz und Italien rücken näher zusammen. Die beiden Elektrizitätswerke in Campocologno (Schweiz) und in Tirano (Italien) werden mit einer 150-Kilovolt-Kuppelleitung verbunden. So sollen insgesamt 150 Megawatt mehr Strom zwischen den beiden Ländern fließen und möglichen Energieengpässen entgegenwirken. Um die Anmut der Landschaft im südlichen Graubünden und in der angrenzenden Lombardei zu erhalten, verlaufen die neuen Stromleitungen nicht oberirdisch, sondern werden in schwieriger Geologie in den Untergrund verlegt.
Bei einem 380 Meter langen Rohrvortrieb in hartem Fels (Gneis) muss bei einer Steigung von 3,5 Grad stellenweise ein erheblicher Bergwasserandrang bewältigt werden. Zum Einsatz kommt eine AVN1200TC von Herrenknecht. Durch einen Zugang zur Ortsbrust können mehrere Werkzeugwechsel am Schneidrad problemlos unter Tage durchgeführt werden. Die Maschinenanlieferung und Baustelleneinrichtung erfolgen im August 2008 und am 22. September startete der Vortrieb. Genau zwei Monate später, am 22. November 2008, wird das Projekt mit dem präzisen Durchbruch abgeschlossen.