Im Jahr 2002 wird die erste Metrolinie (Ligne A) der Stadt Rennes in Betrieb genommen. Diese verkehrt auf einer Länge von 9 Kilometern vollautomatisch und befördert täglich rund 140.000 Fahrgäste. Mit den Vorarbeiten für die Ligne B fällt im Jahr 2012 der Startschuss für den Ausbau des städtischen Nahverkehrssystems der Hauptstadt der Bretagne. Von Nordosten bis in den Südwesten der Stadt verlaufend und mit einer Gesamtlänge von fast 14 Kilometern soll die Ligne B für Bewohner und Besucher die Attraktivität der öffentlichen Transportmittel und damit der ganzen Stadt erhöhen.
Herrenknecht liefert 2014 einen Großdurchmesser-EPB-Schild (Ø 9.410 mm) für den Bau von 8,5 Kilometern Doppelspurtunnel unter der Innenstadt von Rennes. Nach der Maschinentaufe im Dezember 2014 bohrt sich „Elaine“ im Januar 2015 erstmals in den Untergrund. Auf ihrem Weg in Richtung Nordosten kann sie die zu durchfahrenden Metrostationen nicht für die Ver- und Entsorgung nutzen. Die gesamte Tunnellogistik muss vom Startschacht aus erfolgen. Das stellt die französischen Tunnelbauspezialisten vor allem wegen der sehr kurvigen Strecke mit Kurvenradien von bis zu 180 Metern vor große Herausforderungen.
Die Geologie erweist sich im Vortrieb als wesentlich härter als vorhergesagt. Die Verantwortlichen vor Ort entscheiden daher in enger Abstimmung mit den Herrenknecht-Ingenieuren den Öffnungsgrad des Schneidrades zu reduzieren sowie einen Steinbrecher zu installieren. Diese Maßnahmen und die Kompetenz des Baustellenteams sorgen dafür, dass der Tunnel bis Oktober 2017 bereits auf eine Länge von knapp 7 Kilometer angewachsen ist. Den finalen Durchbruch feiert das Baustellenteam am 28. Februar 2018.