Die ersten Erfolge auf dem indischen Subkontinent fahren Herrenknecht-EPB-Schilde bereits ab 2002 ein. Drei Maschinen bohren knapp 7 Kilometer Tunnel für eine erste Ausbaustufe der U-Bahn in Delhi.
Aus Anlass der Commonwealth-Spiele im Oktober 2010 investieren die Behörden in Delhi dann wieder verstärkt in die Infrastruktur ihrer ohnehin von Dauerstaus geplagten 19-Millionen-Stadt. Dazu werden ab 2007 auch neue Metro-Strecken eingerichtet. Nur dreieinhalb Jahre stehen dem Bauherrn Delhi Metro Rail Corporation (DMRC) in der Ausbauphase II zur Verfügung, um das U-Bahn-Netz um rund 125 Streckenkilometer zu erweitern. Vor allem dicht besiedelte Wohngebiete, vielfach bebaut mit historischen Gebäuden, stellen die Ingenieure vor Herausforderungen.
Die Herrenknecht-EPB-Schilde zeigten sich in den elf Projekten der Anforderung gewachsen. So unterqueren sie etwa eine Hauptverkehrsstrecke der Bahn ohne Unterbrechung des Zugverkehrs. Auf einer Tunneltrasse stößt eine TBM unerwartet auf Fels, sodass Herrenknecht dem Kunden ein neues Schneidrad lieferte, mit dem die Problemzone durchfahren werden kann, ohne die Maschine bergen zu müssen. Zwei Maschinen starten nur wenige Meter neben dem „India Gate“, einem Wahrzeichen von Neu-Delhi, und unterqueren das Regierungsviertel mit den Botschaften. Der Vortrieb in allen elf Projekten wird mit dem letzten Durchbruch im Oktober 2009 erfolgreich abgeschlossen, sodass die neuen Metrolinien rechtzeitig zu den Commonwealth-Spielen in Betrieb genommen werden können.
So wie das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum Indiens kennt auch der Ausbau der U-Bahn in Delhi und Neu-Delhi vorerst keine Auszeit. Für zwölf weitere Projekte ordern die Tunnelbauer bei Herrenknecht seit 2011 die Bohrmaschinen aus Schwanau, die sich bisher so bewährt haben. Zudem unterstützt Herrenknecht die Kunden mit umfassendem Service und Spezialisten-Know-how sowie den benötigten Ersatz- und Verschleißteilen dabei, einmal erfolgreich eingesetzte Maschinen für weitere Bauabschnitte erneut einzusetzen. Bis zum vorerst letzten Durchbruch einer Herrenknecht-TBM im März 2017 entstehen in dieser Phase insgesamt über 40 Kilometer unterirdische Bauwerke für eine leistungsfähige Infrastruktur.