Koralmtunnel KAT3
Österreich, St. Andrä
2015 – 2020
Hightech-Maschine für Österreichs Tunnelbauer

Das Baulos KAT3 des Koralmtunnels verlangt nach Vortriebs-Hightech und kundigen Tunnelbauern. Der rund 10 Kilometer lange Abschnitt weist sowohl Lockergestein als auch Hartgestein auf sowie dazwischenliegend die sogenannte Lavanttaler Hauptstörungszone. Herrenknecht liefert für diese anspruchsvolle Aufgabe eine Multi-Mode-TBM mit einem Schilddurchmesser von 9.870 Millimetern, die im Tunnel vom EPB-Modus auf den Hartgesteinsmodus als Einfachschild-TBM umgebaut werden kann.

Die insgesamt 130 Kilometer lange Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt zählt zu den bedeutendsten Verkehrsinfrastrukturprojekten in Europa. Sie ist Teil der neuen Südstrecke und damit auch Bestandteil des baltisch-adriatischen Korridors. Herzstück der Koralmbahn ist der 32,9 Kilometer lange Koralmtunnel, der die Koralpe unterquert. Die kürzeste Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt wird sich mit der für das Jahr 2023 geplanten Inbetriebnahme von derzeit 3 Stunden auf 45 Minuten verkürzen.

Die Abnahme der insgesamt rund 2.475 Tonnen schweren Maschine im Schwanauer Werk erfolgt im Mai 2015. Am 2. Oktober 2015 findet wenig später im Kärntner St. Andrä die Andrehfeier mit der Taufe der Maschine auf den Namen "Kora" statt. Der österreichische Verkehrsminister Alois Stöger betont anlässlich des Startschusses: "Eine moderne Schieneninfrastruktur ist eine Lebensader für das Land."

Die ersten rund 4 Kilometer durch das Sedimentgestein des Neogen und durch die Laventtaler Hauptstörungszone fährt die TBM erfolgreich im EPB-Modus auf. Nach zweimonatigen Umbaumaßnahmen realisiert sie ab Juni 2018 die verbleibenden rund 6 Kilometer im offenen Hartgesteinsmodus. Den finalen Durchbruch erreicht „Kora“ am 17. Juni 2020. Der CEO der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Andreas Matthä, feierte den Durchschlag als „Meilenstein für ein Jahrhundertprojekt“.

Um den Zustand der Abbauwerkzeuge möglichst in Echtzeit überwachen zu können sowie die notwendigen Wartungsintervalle wirtschaftlich planen zu können, sind zwei von Herrenknecht entwickelte Systeme installiert: Das Disc Cutter Rotation Monitoring (DCRM) überwacht laufend die Drehbewegung von Schneidrollen und lässt damit Rückschlüsse auf den Grad der Abnutzung zu. Das Disc Cutter Load Monitoring (DCLM) misst die Lasteinleitung an Schneidrollen. Darüber hinaus lassen sich im Schneidrad Kameras installieren, um Aufnahmen der Ortsbrust aufzuzeichnen und im Steuerstand zur Verfügung zu stellen.

Herrenknecht Formwork liefert für das Baulos KAT3 umfangreiches Schalungs- und Handling-Equipment, mit dem rund 45.000 Präzisions-Tübbinge produziert werden

Datenblatt

Land, Ort

Österreich, St. Andrä

Jahr

2015 – 2020

Anwendung

Eisenbahn

Geologie

Heterogene Böden:
Kies, Sand, Schluff, Ton, Fels, Glimmer, Schiefer, Marmor, fein-körniger Gneis

Vortriebslänge

10.053 m

Maschinendaten

1x Multi-Mode-TBM:
Durchmesser: 9.910 mm
Ausbauverfahren: Tübbingausbau
Antriebsleistung: 4.200 kW
Drehmoment: 12.790 kNm

Ihre Ansprechpartner Kontaktieren Sie uns

Steffen Dubé President and General Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA Inc.
Gerhard Goisser Commercial Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA, Inc.