
Quito ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Ihre Gründung geht ins frühe 16. Jahrhundert zurück. Insbesondere im 20. Jahrhundert setze ein rasantes Wachstum der Stadt ein. Das damit auftretende hohe Verkehrsaufkommen sorgt regelmäßig für Staus und Smog. Höchste Zeit eine Metro für die 2.2 Millionen Einwohner der Stadt zu installieren. Das neue Schienensystem ist ein wichtiger Schritt in der Modernisierung der Millionenstadt und soll über 400.000 Fahrgäste täglich transportieren. Der Umstieg auf dieses umweltfreundlichere Massenverkehrsmittel soll bis zu 30.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
Die Tunneltrasse der Metrolinie 1 verläuft in einer Tiefe von etwa 20 bis 25 Metern unter Quito. Drei Herrenknecht-EPB-Schilde fahren rund 20 Kilometer der insgesamt 22 Kilometer langen Linie durch die ecuadorianischen Anden auf. 15 Stationen verbinden den Süden und Norden der Hauptstadt nach der Fertigstellung in einer Fahrtzeit von nur 34 Minuten miteinander.
Am 3. März 2017 startet der erste, auf den Namen „La Guaragua“ getaufte EPB-Schild seine unterirdische Mission. 6.864 Meter Tunnel fährt die Maschine bis zum finalen Durchbruch am 25. August 2018 auf. Die eingespielte TBM-Crew erreicht Wochenbestleistungen von über 373 Metern und Tagesbestwerte von 60 Metern. Die Tunnelbohrmaschine „Luz de América“ toppt diese Werte sogar noch: Der EPB-Schild fährt knapp 80 Meter pro Tag und 1.489,5 Meter innerhalb von 30 Tagen auf. Damit bricht „Luz de América“ einen Vortriebsrekord, den die Maschine „La Guaragua“ erst wenige Wochen zuvor aufgestellt hatte: 1.131 Meter innerhalb von 30 Tagen. „Luz de América“ beendet ihren Vortrieb am 1. Oktober 2018 nach gut 16 Monaten Bohrarbeit. Mit ihrem finalen Durchbruch sind alle unterirdischen Vortriebsarbeiten für die erste Metrolinie Quitos erfolgreich abgeschlossen.