In Taiyuan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shanxi, entstehen zwei neue Autotunnel zur Unterquerung des rund 100 Jahre alten Hauptbahnhofs. Zehn Gleise müssen für die Erstellung der neuen Straßenverbindungen unterquert werden. Die Taiyuan Railway Station ist die Hauptschlagader der Stadt und essentiell für den Abtransport der an dem wichtigen Industriestandort Nordchinas gewonnenen Kohle. Der laufende Betrieb des Bahnhofs mit rund 280 Zügen und 133.000 Passagieren pro Tag darf daher nicht beeinträchtigt werden.
Die Unterquerung der Gleise erfolgt im Pipe Arch-Verfahren. An zwei Stellen wird ein Rohrschirm mit jeweils 20 Bohrungen erstellt. Die verbauten Rohrstränge sind jeweils 102 Meter lang. Herrenknecht liefert für diese Vortriebsarbeiten zwei EPB-Schilde sowie zwei Teilschnittmaschinen MH1600. Die EPB-Maschinen erstellen die unteren Bohrungen. Die Teilschnittmaschinen sind für die oberen Stränge verantwortlich, da sie keinen Überschnitt erzeugen (der Ausbruchsquerschnitt entspricht dem Rohrdurchmesser) und damit das Risiko einer Setzung senken.
Die Vortriebsarbeiten erfordern höchste Präzision: Die geringste Überdeckung zum Gleisbett beträgt lediglich 2,5 Meter und die Pipe Arch-Bohrungen entstehen in Abständen von nur 16 Zentimetern zueinander. Der Untergrund aus Sand und Ton fordert die Baustellencrews durch ebenfalls enthaltenen Bauschutt zusätzlich heraus.
Der erste Durchstich erfolgt am 27. Januar 2018. Bis Mitte 2018 sind bereits über die Hälfte der Bohrstränge fertig. Am 16. Oktober 2018 erfolgt der Durchstich für die 40. und letzte Bohrung. Insgesamt graben sich die Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen für das Taiyuan Pipe Arch-Project über eine Länge von 4.080 Meter durch den Untergrund.