Zürich erfindet sich seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert neu – als eine offene, lebendige Metropole mit internationaler Ausstrahlung und hoher Lebensqualität. Eines der derzeit wichtigsten Infrastrukturprojekte Zürichs ist die sogenannte Durchmesserlinie – eine zweispurige Eisenbahnverbindung quer durch die Stadt. Verbunden damit ist der Bau eines bautechnisch besonders anspruchsvollen Tunnels, eines unterirdischen Durchgangsbahnhofes und die Entwicklung eines neuen Stadtviertels rund um den Hauptbahnhof.
Mit dem Großprojekt Durchmesserlinie wird der bisherige Kopfbahnhof Zürich zum Durchgangsbahnhof. Auf dem Abschnitt Weinbergtunnel kommt der auf den Namen „Belena“ getaufte umbaubare Mixschild S-451 mit einem Durchmesser von 11.240 mm zum Einsatz. Dieser Eisenbahntunnel mit zwei Gleisen in einer Röhre stellt durch die Geologie aus Molasse und Lockergestein und Streckenabschnitten unterhalb des Grundwasserspiegels eine besondere Herausforderung dar.
Auf der Hightechmaschine ist ein eingespieltes Team erfahrener Mineure unterwegs: Im Felsabschnitt wurden komplette Tübbingringe – bestehend aus 5+1 Segmenten – in weniger als 15 Minuten gebaut und im grundwasserführenden Lockergesteinsabschnitt wurden mehrere Drucklufteinstiege erfolgreich durchgeführt. Nach dem Umbau vom offenen in den geschlossenen Modus, bohrt sich der Schild – dann im Grundwasser - unter dem Fluss Limmat hindurch die letzten 280 Meter Richtung Hauptbahnhof. Am 22. November 2010 feiern die Tunnelbauer den erfolgreichen Durchbruch am Zielschacht.